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"Back to the Future" -
Zurück in die Zukunnft

„Unser Projekt ist schon so ein bisschen back to the future“, sagt RUN-Projektmitarbeiter Carsten Meyer und schmunzelt. Denn früher habe das jede kleine Siedlung so gemacht. „Die Fäkalien, egal ob von Mensch oder Tier, wurden ausgefault, kompostiert und in den natürlichen Nährstoffkreislauf auf den Acker zurückgegeben“, so wird Meyer im Interview zitiert.

Heute sei das natürlich aus hygienieschen Gründen ein No-Go. Dennoch verlieren wir immer noch wertvolle Ressourcen auch durch unser aktuelles Entsorgungssystem.

Mehr zur Perspektive aus der Abfall- und Abwasser-Expertensicht gibt es im gesamten Artikel zu lesen.

www.recyclingmagazin.de

03.03.2021

Artikel über RUN im RECYCLING Magazin 02/2021

Wie war das früher?

Vier Fragen zu einer Literatur-studie der Uni Heidelberg

Die Universität Heidelberg hat erste Ergebnisse zu ihrer Literaturstudie zur Geschichte des Abwassers: vier Fragen an Dr. Gudrun-Christine Schimpf geben einen ersten Einblick in die Studie.

 

1. Frau Dr. Schimpf, Sie haben eine Literaturstudie zur Geschichte des Abwassers in Deutschland gemacht. Was war Ihre konkrete Fragestellung?

Frau Dr. Schimpf: Wer Änderungen an der grundlegenden Infrastruktur vornehmen will – in unserem Fall bezogen auf den Umgang mit Bio-Abfällen und Siedlungsabwässern-, sollte sich klar machen, wie es zu der vorliegenden Konfiguration der Infrastruktur kam. Wir fragten daher in unserer Studie: Wie ist es zu der heutigen Infrastruktur gekommen? Was waren die Motive für ihren Aufbau? Und wer waren die Akteure?

2. Was waren die zentralen Ergebnisse Ihrer Recherche?

Frau Dr. Schimpf: Die Art der Abfall- und Abwasserentsorgung und -behandlung in Deutschland scheint uns selbstverständlich. Dabei gibt es noch nicht einmal ein einheitliches System in Deutschland. In vielen Städten und Regionen finden sich Sonderlösungen (z.B. in der Mülltrennung oder der Verwendung von Trenn- oder Mischsystem in der Schmutzwasserentsorgung). Das jetzige System ist zwar für uns „normal“. Wir wachsen damit auf und nutzen es meistens, ohne darüber nachzudenken. Es ist aber das Ergebnis von sozialen und politischen Aushandlungsprozessen, die hygienische, sozialreformerische, technische und ökonomische Gesichtspunkte berücksichtigten. Daher ist es sinnvoll, auch einmal die Frage zu stellen: Gibt es nicht vielleicht mittlerweile auch andere, intelligentere Wege, mit Bio-Abfällen und Siedlungsabwässern umzugehen?

3. Was bedeuten diese Ergebnisse für RUN?

Frau Dr. Schimpf: Uns muss bewusst sein, dass es möglicherweise in der Bevölkerung Vorbehalte gegenüber unseren Vorschlägen gibt (Bequemlichkeit, Sorglosigkeit, Ekel, Angst vor Gesundheitsgefährdung, Sorge um Verkäuflichkeit agrarischer Produkte, etc.). Wichtig ist daher eine offene Kommunikation mit unterschiedlichen Interessengruppen/Stakeholdern auf Augenhöhe, also mit Konsument*innen, Landwirt*innen oder Bewohner*innen der Siedlungen. Dabei ist es wesentlich, transparent über die verwendeten Verfahren und Techniken zu informieren, um Vorbehalte bezüglich möglicher Risiken (z.B. Arzneimittelrückstände oder Mikroplastik im Abwasser) auszuräumen und Vertrauen zu schaffen.

4. Welche Empfehlung würden Sie für uns Otto-Normal-Verbraucher auf Basis Ihrer Studie geben?

Frau Dr. Schimpf: Wichtig ist für jede von uns, öfter das Gängige zu hinterfragen, offen zu bleiben für neue Erfahrungen, neuen Ideen Raum zu geben und neuen Wegen zu vertrauen, um besser zum Ziel zu kommen.

Tiefbauamt Dresden - Archiv der Stadtentwässerung Dresden GmbH

09.10.2020

Interview mit
Dr. Schimpf zur Geschichte
des Abwassers 

RUN-Wissenschaftler*innen stellen sich den Fragen von Besuchern

Bei der Mitmach-Ausstellung auf der MS Wissenschaft stellten sich am Dienstag Dr. Gudrun-Christine Schimpf und Dr. Georg Mildenberger in Heidelberg den Fragen zahlreicher Besucher*innen. Im Zuge des Wissenschaftsjahrs Bioökonomie 2020 tingelt das zum Ausstellungsschiff umgebaute ehemalige Containerschiff dieses Jahr für das Bundes-ministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) quer durch Deutschland. Die Austellung zeigt unterschiedliche Forschungsansätze und Ideen zum Thema Bioökonomie. Über das Veranstaltungsformat "Meet the Scientist" hatten interessierte Besucher*innen die Möglichkeit, sich an einem Exponat zum BMBF-Förderprogramm "Agrarsysteme der Zukunft" auch über RUN zu informieren, den Expert*Innen direkt Fragen zu stellen und sich auszutauschen.

 

Fragen zur Technik der geplanten Lösungen dominierten

Viele Fragen der Besucher*innen bezogen sich darauf, wie die technischen Lösungen zum Nährstoffrecycling in RUN konkret ablaufen sollen und wie die recyelten Endprodukte zustandekommen. Aber auch über Grundsatzfragen tauschten sich Besucher*innen und die Wissenschaftler*innen angeregt aus. Bei den mehrheitlich jungen Ausstellungsgästen fand diese Gelegenheit, direkt mit den Forschenden

in Dialog zu treten, viel Anklang. Auch für RUN nehmen die Heidelberger Forscher*innen über dieses innovative Format der Wissenschaftskommunikation wichtige Impulse mit nach Hause.

RUN

15.09.2020

"Meet the Scientist" Event auf der MS Wissenschaft

Spannende Online-Diskussion mit der Bundesforschungsministerin Karliczek

In der Reihe „Karliczek. Impulse.“ diskutierte Anja Karliczek unter dem Veranstalrungstitel „Ist das Innovation – oder kann das weg? Warum Abfälle Einfälle brauchen“ über eine Stunde mit Expertinnen und Experten sowie Zuschauerinnen und Zuschauern.

 

Zu Gast waren:

  • Prof. Dr.-Ing. Martin Kranert, Inhaber des Lehrstuhls „Abfallwirtschaft und Abluft“ an der Universität Stuttgart

  • Junior-Professorin Dr. Sina Leipold von der Universität Freiburg

  • Ralph Hohenschurz-Schmidt, Geschäftsführer der AWR Abfallwirtschaft Rendsburg-Eckernförde GmbH

Spannende Diskussionsfragen um gesamtgesellschaftliche Lösungen

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Prof. Dr.-Ing. Martin Kranert mit einer Vorstellung des Projekts „RUN – Nährstoffgemeinschaften für eine zukunftsfähige Landwirtschaft“ vor.

In der folgenden Diskussion ging es immer wieder um die Frage, welche Ansätze am vielversprechendsten seien, um zu einer nennenswerten Einsparung von Ressourcen zu kommen. Junior-Professorin Dr. Sina Leipold vertrat die These, dass es hierfür vor allem bewusster politischer Förderung innovativer Recycling-Produkte und Verwertungsideen bedarf. Ralph Hohenschurz-Schmidt, Geschäftsführer der AWR Abfallwirtschaft Rendsburg-Eckernförde GmbH, gab zu Bedenken, dass viele aus organischen Abfällen gewonnene Produkte wie Dünger oder Bio-Gas auf dem Markt aktuell noch keine Chance hätten.

Die gesamte Diskussion steht in Kürze hier zum Abruf zur Verfügung. 

Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hat im Auftrag des Wissenschaftsjahres 2020|21 – Bioökonomie eine repräsentative Umfrage in Deutschland zum Thema Wiederverwertung und Nutzung biologischer Abfälle durchgeführt. Das sind die Ergebnisse:

WISSENSCHAFTSJAHR 2020|21 – BIOÖKONOMIE

21.07.2020

Wissenschaftsjahr Bioökonomie 20/21

RUN-Workshop mit Landwirt*innen

18.02.2019

Das Institut für landwirtschaftliche Betriebslehre der Universität Hohenheim (ILB) veranstaltete am 18.02.2020 einen Workshop mit 18 Landwirt*innen aus der näheren Umgebung des Patrick-Henry-Villages (PHV) in Heidelberg.

Ziel des Workshops und der dort durchgeführten Befragung war es, die Teilnehmer*innen über das RUN-Projekt zu informieren und etwas über ihre Ansichten und Einstellungen zum möglichen Einsatz von Design-Düngemitteln aus häuslichem Abwasser und Küchenabfällen zu erfahren. Dies sind die ersten Ergebnisse. Die Mehrheit steht der Idee, Nährstoffe aus häuslichem Abwasser und Küchenabfällen zu gewinnen, positiv gegenüber.

Mehrheit sieht Kreislaufidee positiv

Insgesamt fast drei Viertel der Landwirt*innen können sich einen Einsatz von Design-Düngemitteln auf ihrem Betrieb vorstellen. Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, um Design-Düngemittel langfristig und regelmäßig anzuwenden, sind nach Aussagen der anwesenden Landwirt*innen:

 

  • Wirtschaftlichkeit

  • gleichbleibende Qualität und die (kontinuierliche) Verfügbarkeit der Düngemittel

  • Rechtssicherheit

  • Praxistauglichkeit

  • Für Biobetriebe ist die Zulassung für den ökologischen Landbau wesentlich.

  • Der Einsatz von Design-Düngemitteln muss gesellschaftlich akzeptiert sein.

 

Probleme hinsichtlich der Akzeptanz des Einsatzes von Design-Düngemitteln werden am ehesten bei Kund*innen im Direktvertrieb gesehen. Als wichtigste Einflussfaktoren auf die Kaufentscheidung eines Düngemittels werden die Qualität und der Preis genannt, wobei die Qualität als wichtiger erachtet wird als der Preis. Laut Workshop-Teilnehmer*innen gibt es mögliche Gründe, die gegen eine Nutzung von Design-Düngern sprechen:

  • zu hoher Preis

  • Unklarheit bezüglich möglicher Rückstände

  • ungeklärte Haftungsfragen bei möglichen Schadenseintritten

  • unzureichende Praxistauglichkeit

  • schlechte Pflanzenverfügbarkeit

Institut für landwirtschaftliche Betriebslehre
der Universität Hohenheim (ILB)

18.02.2019

Workshop in Heidelberg 

Pressemiteilung

06.05.2019

Am 6. Mai 2019 traf sich das RUN-Projektkonsortium erstmals in offizieller Mission zum Startschuss des Projekts. Lesen Sie die Pressemitteilung von RUN zum offiziellen Kick-off.

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